Drage
In waldreicher schöner Landschaft liegt die Gemeinde Drage mit einer Größe von 1.356 ha bei nur 233 Einwohnern. Die Bekau schlängelt sich durch das gesamte Gemeindegebiet.
Drei Brücken gewährleisten eine Verbindung zwischen den vielen Gehöftgruppen wie z. B. Hansch, Ellerbrook, Stammhof, Brömsenknöll, Schäferei und Tiergarten. Seit 2010 erleichtert ein Radweg entlang der Kreisstraße die vielen Fahrten zwischen den Ortsteilen der Gemeinde.
Weiterhin verfügt die Gemeinde Drage über ein Feuerwehrgerätehaus, an welches ein moderner Sozialbereich angebaut wurde. Für schnelles Internet ist in Drage übrigens auch gesorgt – die Gemeinde ist nahezu vollständig an das Glasfasernetz angeschlossen
Bekannt wurde Drage durch das Märchenschloss Friedrichsruh. Nach zeitgenössischen Berichten entwickelte sich Friedrichsruh von 1744 bis 1751 zum größten Schloss im westlichen Schleswig-Holstein. Der ausführende Architekt war der dänische Hofbaumeister Nicolai Eigtved. Das Schloss belegte eine Grundfläche von ca. 70 mal 80 Metern, bestand aus drei vierstöckigen Flügeln samt Turm und beinhaltete 99 Zimmer. Dem Schloss vorgelagert war ein barocker Garten. Drage und das Schloss Friedrichsruh erlebten eine kurze Blütezeit, während der das Schloss als einer der glanzvollsten Höfe im Lande galt. Zur Einweihung reiste sogar der dänische König an.
Um die enormen Schulden zu decken, wurde der gesamte Besitz Friedrichsruh nach dem Tod des Markgrafen und seiner Frau veräußert. Die Ländereien wurden parzelliert und verkauft, ebenso die bewegliche Ausstattung des Schlosses. Das Schloss verfiel und musste 1787 abgebrochen werden, womit die kurze Epoche höfischen Lebens in Drage beendet war.
Vom Schloss selbst sind in Drage keine Spuren mehr vorhanden, doch Luftbilder lassen auch heute noch eine Lokalisierung des Gebietes zu, das von den Rudimenten der ehemaligen Gartenanlage und des Hofwegs eingefasst wird. Die einstige Auffahrt zu Friedrichsruh wird noch immer als Schlossweg bezeichnet, den Standort des Schlosses selbst nimmt heute ein Schwimmbad ein. Die Ausstattung mit verschiedenen Möbeln, Gemälden und Skulpturen ist bereits im 18. Jahrhundert zu einem Teil nach Wilster verkauft worden, wo der Kanzleirat Johann Hinrich Doos sein Palais, das heutige Neue Rathaus der Stadt, damit ausstattete. An das markgräfliche Paar erinnert auch noch der Patronatsstuhl, eine fürstliche Loge, in der Kirche von Hohenaspe. Dort in der Gruft sind der 1762 verstorbene Friedrich Ernst und seine Frau auch bestattet.
1998 konnte die Gemeinde Drage ihr 850-jähriges Bestehen feiern.
Der Staatsforst Drage lädt zum Wandern und erholen ein. Auf vielen Wegen kann zum Fuß, mit dem Rad oder hoch zu Ross die vielseitige Waldlandschaft erkundet werden. Von Kaisborstel bis nach Peissen sind die Wege des amtsweiten Radwegenetzes auch in den Wäldern gut ausgeschildert.