Silzen
Silzen, das Dorf im Grünen. Mit seiner reizvollen waldreichen Landschaft, der stattlichen Lindenallee und den reetgedeckten Häusern gehört es zu den schönsten Flecken im Kreis Steinburg. Verschiedene Kreisstraßen durchqueren Silzen und verbinden das Dorf mit Hohenlockstedt, Poyenberg, Peissen und Jahrsdorf (an der B 77). Der Staatsforst Schierenwald grenzt direkt an das Gemeindegebiet.
Die Gemeinde ist nach wie vor landwirtschaftlich geprägt. Imposante Gebäude prägen das Ortsbild. Einige Gebäude sind noch mit Reet gedeckt und werden mit großem Aufwand gepflegt. Große Sandvorkommen sind erschlossen worden. Inzwischen sind teilweise Seen entstanden, die das abwechslungsreiche Landschaftsbild ergänzen.
Die Gemeinde Silzen führt seit dem Jahr 2003 ein eigenes Wappen. Das zweigeteilte Wappen zeigt in der oberen Hälfte eine Pyramide, die die Gerichtsstätte im Hofe des Adelssitzes symbolisiert. Das im unteren Teil des Wappens dargestellte Lindenblatt weist sowohl auf die ausgedehnten Laubwälder als auch auf die stattliche Lindenallee hin, die durch das Dorf führt.
Aus der vorgeschichtlichen Zeit sind neun nicht mehr unversehrte Grabhügel und ein Siedlungsfund aus unbestimmter Zeit bekannt. Die älteste urkundliche Nachricht ist auf das Jahr 1339 zurückzuführen. Das Dorf war ehemals ein Gut und im Besitz der adligen Familie von Seltzingen, die aus dem Bremischen stammte. Das Gut wurde von den Brüdern Hermann und Hinrich von Seltzingen auf Ludolf Schack vererbt. Von diesem wurde es 1441 an Breide zu Rantzau zu Krummendiek verkauft, der es um 1490 aus Bewirtschaftungsgründen an das Kloster Itzehoe abgab. Das Kloster teilte das Gut in sechs Bauernstellen (Hufen) auf; die Bauern zahlten Erbpacht und mussten „Hand- und Spanndienste” für das Kloster leisten.
Um 1804 wurden die Bauern durch Verkoppelung zu Eigentümern. In dieser Zeit entstanden die typischen Knickwälle, die die Grenzen bilden. Die im Süden gelegene Heideflächen, die bis kurz vor Itzehoe reichten, waren schon im Mittelalter das Aufmarschgebiet von Truppenteilen. Für den 1896 unter preußischer Verwaltung entstandenen Truppenübungsplatz (Lockstedter Lager) musste Silzen 235 ha Land abgeben.
1825 bekam Silzen ein eigenes Schulhaus. Die Besoldung der Lehrkräfte bestand überwiegend aus Naturalleistungen. Von 1888-1945 schwankten die Schülerzahlen zwischen 10 und 18, stiegen dann bis 1950 aufgrund der vielen Heimatvertriebenen auf über 80 an und lag bis zur Schließung im Jahre 1967 bei 25-30 Kindern. Die seit 1949 bestehende Freiwillige Feuerwehr erhielt 1994 ein neues Feuerwehrgerätehaus, das auch als Dorfgemeinschaftshaus unter dem Namen „Dörpshuus” genutzt wird.
Die Gemeinde Silzen hat derzeit 161 Einwohner und eine Größe von 7 km². Sie liegt auf der mittleren Geest und befindet sich 15 km nördlich der Kreisstadt Itzehoe an der Kreisgrenze zu Rendsburg-Eckernförde.
Der Ortsname Silzen wird auf die adlige Familie von Seltzingen zurückgeführt. Der ursprüngliche Name lautete „Seltzinghe”.