Der Internationale Frauentag – ein politischer Auftakt!

Demokratie besteht dann, wenn das Volk in freien, gleichen und geheimen Wahlen politische Vertretungen wählen kann. Noch vor gut hundert Jahren war für die Hälfte der deutschen Bevölkerung eine politische Partizipation nicht möglich. 1919 durften Frauen erstmals in Deutschland wählen und gewählt werden. Rund 300 Frauen kandidierten, 37 zogen als Abgeordnete in die deutsche Nationalversammlung ein.
Bereits im Jahr 1909 wurde in den USA für das Frauenwahlrecht demonstriert. Ein Jahr später gingen erneut Frauen auf die Straße und die Idee eines Frauentags war geboren. Diese Welle schwappte 1910 auch nach Europa. Nachdem auf der Frauenkonferenz in Kopenhagen mehrheitlich für die Etablierung eines Frauentags gestimmt wurde, fand dieser 1911 erstmals in Deutschland statt. Dieser Tag unterstreicht bis heute den Kampf für Frauenrechte und erinnert an den beschwerlichen Weg zur politischen Partizipation für Frauen.
Bis heute ist das Thema Frauen und Politik aktuell. Im Deutschen Bundestag liegt der Frauenanteil bei 34,7 Prozent. Im Schleswig-Holsteinischen Landtag sind von 73 Abgeordneten 23 Frauen vertreten. Im Kreis Steinburg liegt der Frauenanteil in den Städte-und Gemeindevertretungen bei 22,7 Prozent und im Kreistag bei 26 Prozent. Insgesamt haben wir im Kreis Steinburg 17 ehrenamtliche und keine hauptamtliche Bürgermeisterin.
Diese Zahlen zeigen, dass die Forderung nach politischer Partizipation nach wie vor gilt. Wir brauchen mehr Frauen in der Politik. Deswegen hat sich der Kreis Steinburg für das Bundesweite Aktionsprogramm Kommune „Mehr Frauen in die Politik“ beworben und den Zuschlag bekommen.
Das Programm zielt darauf ab, den Anteil von Frauen in den kommunalen Vertretungen sowie den Anteil der Bürgermeisterinnen nachhaltig zu erhöhen. Es nimmt nicht nur die Frauen in den Blick. Es will auch dazu beitragen, strukturelle Veränderungen anzustoßen, welche sich positiv auf die Teilhabe von Frauen und die Akzeptanz und Attraktivität von Kommunalpolitik insgesamt auswirken können. In zwei Durchgängen werden insgesamt 20 Regionen bis Ende 2024 deutschlandweit gefördert. Diese Förderung besteht aus unterschiedlichen Angeboten von der Etablierung eines bundesweiten Bürgermeisterinnennetzwerks bis zur regionalen Beratung zur Verbesserung struktureller Rahmenbedingungen von Sitzungen.
Um vor Ort eine politisch getragene Arbeitsgrundlage zu schaffen, konnten alle Fraktionen des Kreistags sowie alle Städte und Ämter eine Person für die Arbeit in einer zentralen Steuerungsgruppe benennen. Diese Steuerungsgruppe tagt regelmäßig und arbeitet an unterschiedlichen Maßnahmen zur Gewinnung interessierter Frauen für die Politik.
Gerne möchten wir Ihre Meinung hören: Haben Sie Wünsche oder Vorschläge für konkrete Aktionen/Veranstaltungen in Ihrer Gemeinde? Haben Sie eigene Ideen, wie Sie sich an dem Aktionsprogramm beteiligen möchten und brauchen Unterstützung? Kennen Sie Frauen, die Interesse haben sich über die Arbeit im politischen Ehrenamt zu informieren? Möchten Sie sich anderweitig einbringen oder Informieren?
Dann melden Sie sich gerne bei Britta Dichte - Gleichstellungsbeauftragte des Amtes Itzehoe-Land: dichte@amtitzehoe-land.de - 0152 34513881